Asperger und Struktur

NTs* und die Welt um einen herum sind als Aspie** manchmal nur schwer zu ertragen, da sie so wankelmütig sind. Umso wichtiger sind Strukturen.
Sie sind verlässig und vorhersehbar und helfen das eigene Gleichgewicht zu finden.
Muster lassen sich im Leben eines Autisten auf alles anwenden und variieren nach Persönlichkeit sehr stark.

Die häufigste Form ist ein geregelter Tagesablauf.
Bei mir sind es Zeitfenster, in die bestimmte Bereiche meines Lebens eingeteilt sind. Manche Autisten leben aber auch ein minutengenau getaktetes Leben.

Diese genaue Lebensplanung bietet den großen Vorteil, dass Autisten sich nicht um alles im Leben kümmern müssen und so auch nichts vernachlässigt wird. Ohne Regeln gäbe es auch bei lebenswichtigen Themen wie etwa Essen und Hygiene Probleme.
Außerdem geben die geregelten Bahnen Stabilität und Kraft für alle anderen alltäglichen Dinge, die bewältigt werden müssen. Im Gegenzug kann eine Abweichung und Nicht-Einhaltung der Regeln extrem viel Energie kosten und die ganze Welt eines Autisten einstürzen lassen.

Doch nicht nur der Tag ist strukturiert.
Regeln gibt es bei Aspies** eigentlich für alles nur Erdenkliche.
Wann und wie bestimmte Dinge getan werden oder wie etwas auszusehen hat und wo es hingehört.
Es gibt für die meisten Dinge auch Rituale, die vollzogen werden müssen. Je nach Individuum gibt es dort eine Vielzahl an Beispielen.

*neurotypische Menschen, alle Nicht-Autisten
**Menschen mit dem Asperger-Syndrom